Dedenbach Historisch

Im Laufe der Zeit änderte sich die Schreibweise von Dedenbach mehrfach:

1309 Deidenbach
1310 Deydenbag
1329 Dedynbach
1441 Deydenbach
1624 Diedenbach

1996 Dedenbach – mundartlich: Dädemech

Der Ort „Dedenbach“ im Kreis Ahrweiler findet sich in keinem Geschichtsbuch wieder. Auch heimatgeschichtlich hätten Schüler nur wenige Jahreszahlen auswendig zu lernen:

1309 erste urkundliche Erwähnung
1509 Einweihung einer Kapelle
etwa 1798 Vereinigung mit Königsfeld
1840 Wiedererlangung der Selbstständigkeit
1864 Verwaltungssitz der Bürgermeisterei Königsfeld
1884 bis 1888 Bau der neuen Kapelle

Nicht am Schnittpunkt von Straßen gelegen, etwas abseits in einem Seitental des Vinxtbachtales und umgeben von den größeren Orten Königsfeld, Waldorf und Niederzissen erlangte Dedenbach keine größere Bedeutung. Die Geschichte ging jedoch keinesfalls an Dedenbach vorbei, wie die Gedenktafeln an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege in der Kapelle zeigen. Kriege, Hungersnöte, Seuchen, Pest haben auch vor Dedenbach nicht halt gemacht. Heute bietet Dedenbach etwas mehr als 400 Einwohnern eine Heimat. Und sehr, sehr vielen von diesen Einwohnern ist Dedenbach ans Herz gewachsen. Sie stehen für Ihr Dorf aus vollem Herzen ein. Das kann manch größeres Dorf oder manche Stadt nicht von sich behaupten.

Die archäologischen Erkenntnisse über den Siedlungsraum um Dedenbach in der Osteifel reichen vergleichsweise nicht sehr weit in unsere Vergangenheit zurück. Daraus kann geschlossen werden, dass es vor dem 12.Jahrhundert außer einigen Siedlungs- und Hofanlagen aus der römerzeitlichen und fränkischen Ära in diesem Gebiet keine größeren geschlossenen Siedlungen gegeben hat.

Dedenbach hat als Siedlungsstelle sicherlich bereits vor dem 12. Jahrhundert, also vor dem Ende der so genannten Rodungszeit, existiert. Es dürfte aber von ihrer Art und Größe her nicht über vereinzelte Siedlungsstellen und Einzelhöfe hinausgekommen sein. Noch heute ist erkennbar, dass die ältesten Häuser im Oberdorf, im Mitteldorf und im Unterdorf zu finden sind. Dazwischen haben die Häuser neueren Datums Platz gefunden. So blieb Dedenbach auch unter strategischen Gesichtspunkten in dieser Zeit allenfalls von untergeordneter Bedeutung und fand nicht den Weg in die Geschichtsschreibung.

Bis heute ist bekannt, dass der Name Dedenbach erstmals in einer Urkunde genannt wird, in der sich am 25. Juli 1309 Gerhard Burggraf von der Landskron mit Königsfeld dahingehend einigte, dass ihm auch künftig zu Recht der bisher bezogene Zehnt von einer Wiese, „in der Beenth“ genannt, unterhalb des „villam Deidenbach“, zustehe.

1798 waren die Gemeinden Königsfeld und Dedenbach – offensichtlich gegen den Willen der Dedenbacher – vereinigt worden. Um 1800 waren die Standesamtsregister beider Orte bereits in einem Band zusammengefasst. Doch schon1822 stellten die Dedenbacher bei der Regierung Koblenz den Antrag auf Trennung von der Gemeinde Königsfeld. 1830 und 1833 erfolgten weitere Anträge, die aber alle vom Landratsamt Ahrweiler und von der Regierung in Koblenz abschlägig beschieden wurden. Als die Dedenbacher es 1839 erneut versuchten, mit Unterstützung der Gemeinde Königsfeld, hatten sie mehr Erfolg: Am 18. September genehmigte die Regierung die Trennung der Gemeinden, und 1840 wurden die Gemeindegrenzen neu festgesetzt. Die Gemeinde Dedenbach blieb aber im Verband der Bürgermeisterei Königsfeld.

Bemerkenswert für damaligen Verhältnisse ist noch, dass der Bürgermeister der Bürgermeisterei Königsfeld infolge Streitigkeiten wegen des Sitzes der Verwaltung in Dedenbach Quartier bezog: „Wollte Herr Bürgenmeister nun nicht auf der Straße wohnen“, so schrieben die Gemeindevorsteher der Pfarrei Niederzissen am 02.09.1863 an den Landrat, „so sah er sich benötigt, nach dem armen Dörfchen Dedenbach, welches 1/2 Stunde von Königsfeld entfernt ist, zu ziehen und in einem kleinen Bauernhäuschen, welches nur 4 Pinten (Flächenmaß) hat, seine notdürftige Wohnung zu suchen. Herr Bürgermeister muss sich nun der Unbequemlichkeit unterziehen, täglich zwei Mal den Weg hin und zurück zu machen.“ Im Streit um den Sitz der Bürgermeisterei ging nicht Nieder- oder Oberzissen oder Königsfeld hervor, sondern Dedenbach! Für einige Monate. Bis zur Fertigstellung eines geplanten Neubaus eines Bürgermeister-Hauses in Königsfeld wurde der Verwaltungssitz von einer Gaststätte in Königsfeld in das Haus des damaligen Dedenbacher Vorstehers Kleefuss verlegt – bis Mitte 1864.

Wie steht Dedenbach heute da? Das schreibt Johannes Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, zutreffend in seinem Grußwort:

„Die Ortsgemeinde Dedenbach hat sich in den letzten Jahren zu einer wunderschönen Wohngemeinde entwickelt. Durch die Dorferneuerungsmaßnahmen, die Kanalisierung und den damit verbundenen Straßenbau, die Tourismusprojekte und vielen Privatinitiativen hat Dedenbach eine rasante positive Entwicklung hingelegt. Bei aller Dynamik wurde jedoch immer darauf geachtet, möglichst viel von dem zu bewahren, was unsere ländliche Region so liebens- und lebenswert macht. Die liebevoll gestalteten Höfe und der Dorfmittelpunkt verleihen eine unverwechselbare dörfliche Idylle, die wunderschön ist. Die ausgerichteten Feste und das damit verbundene freiwillige Engagement der Dedenbacher Vereine und der Bevölkerung spricht für ein intaktes Gemeindeleben.“

Quellen:
Chronik Waldgut Schirmau, Schalkenbach, Dedenbach und Oberdürenbach von Rudolf Leisen
Königsfeld – Aus der Geschichte eines tausendjährigen Eifelortes, herausgegeben von der Gemeinde Königsfeld
Rathaus-Broschüre der Verbandsgemeinde Brohltal

Früher und Heute

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